... als das Haus des Fischlandes angesehen werden muß, das Haus in seiner größten Vollkommenheit, das Haus des Seefahrers, das Schifferhaus.
                                                                                                                                            (Das Fischland - Ein Heimatbuch von Käthe Miete, erschienen 1949)
Seit Jahrhunderten ist das Fischland geprägt von Hufen, Büdnereien, Katen, Kapitäns- und Schifferhäusern.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konkretisieren sich die Vorgaben hinsichtlich der Bauvorschriften für Häuser. Dies war insbesondere geprägt durch die leidvollen Erfahrungen mit Katastrophen wie Feuersbrünsten, Hochwasser usw. denen früher viele aus Lehmfachwerk gebaute und mit Rohr bzw. Schilf gedeckte Häuser zum Opfer fielen. Auch wurden die Vorgaben der geometrischen Formen der damals noch Büdnereien genannten Häuser immer konkreter. Die Vereinheitlichung der Bauvorschriften und das lange Festhalten an Selbigen führten zu dem heute im Ostseebad Wustrow allgegenwärtig schönen Ortsbild mit vielen ansehnlichen und schmucken Häusern.

Der namentliche Wandel von einer Büdnerei (= Bude, oder Bauernhaus) hin zum Kapitäns- oder Schifferhaus geht auf den Umstand zurück, dass das früher zu einer Büdnerei gehörige Ackerland nicht zum Lebensunterhalt reichte. In vielen Fällen war zusätzlich zur Bewirtschaftung von Grund und Boden ein Nebenerwerb in der Seefahrt oder der Fischerei notwendig. Viele Kapitäne und Seeleute hatten in Wustrow ihr Zuhause. Großen Anteil hatte auch die 1846 eröffnete erste staatliche Navigationsschule Mecklenburgs und spätere Seefahrtschule, in der Laufe der Jahre viele in Wustrow lebende Kapitäne als Lehrkräfte ihre Wirkungsstätte hatten. Durch den zunehmend maritim geprägten Charakter wandelte sich somit mehr und mehr der Sprachgebrauch hin zum Kapitäns- oder Schifferhaus.

 

Großen Anteil an der Namensgebung hatte auch die 1846 eröffnete erste staatliche Navigationsschule Mecklenburgs und spätere Seefahrtschule, wo im Laufe der Jahre viele in Wustrow lebende Kapitäne als Lehrkräfte ihre Wirkungsstätte hatten. Abgeleitet hiervon wandelte sich mehr und mehr der Sprachgebrauch hin zum Kapitäns- oder Schifferhaus.

Unter Berücksichtigung der Auflagen seitens der Gemeinde war es beim Bau des Haus Solveig das Ziel, ein dem traditionellen Stil des Schifferhauses möglichst weitgehend nachempfundenes Gebäude unter ökologischen Gesichtspunkten zu errichten. Der Einklang zwischen Tradition und Moderne stand bei den Planungen und Ausführungen mit Fachleuten aus der Region im Vordergrund. Ob Fledermausgauben im Dach, massive Fensterbretter, kurze Dachüberstände, Echtholzfenster, im First befindlicher Kamin oder aufwendig ausgebildetes Gesims, an vielen Stellen des Hauses finden sich die Gestaltungsdetails alter fischlandtypischer Baukunst wieder. Der bei vielen, insbesondere älteren Schifferhäusern übliche Vorgarten verleiht dem Haus, angepasst an heute Bedürfnisse, ein großzügiges Antlitz.

Aktuelle Baustandarts, Stichwort Niedrigenergiehaus, sowie moderne Haustechnik z.B. mit Fußbodenheizung, Brandmeldetechnik, pollenallergikerfreundlicher Komfortwohnraumlüftung usw. ermöglichen angenehmes Wohnen zu jeder Jahreszeit.